Feuerwehr bekommt Drohne zur Einsatzstellenerkundung - April April

Dronen bald auch über Bad WildbadDie namhaften Paketversender testen sie, die Bundeswehr hat sie im Einsatz und auch im Handwerk übernehmen Multicopter - auch Drohnen genannt- immer mehr Aufgaben um das tägliche Leben einfacher und sicherer zu gestalten. Auch in der Medienbranche ist der Einsatz von Kameradrohnen nicht mehr wegzudenken.
Nun sollen die Drohnen auch den Einsatzalltag der Floriansjünger erleichtern und sicherer machen.

Bestand die Computerassistenz dieser Tage bislang lediglich darin, dass dem Einsatzleiter die GPS-Koordinaten der gemeldeten Einsatzstelle an sein Navigationssystem im Einsatzfahrzeug gesendet wurde, so soll dies nun einen Schritt weiter gehen.
Künftig soll eine Erkundungsdrohne im Rahmen eines Pilotprojektes des Landkreis Calw angeschafft werden, die in der gleichen Art die Einsatzkoordinaten empfängt. Die Drohne soll dann selbsttätig aus einer Ladebasis im Feuerwehrhaus starten und das Zielgebiet autonom anfliegen, während die alarmierten Floriansjünger noch zum Feuerwehrhaus eilen. Hier zahlt sich die Bus-Verkabelung im Feuerwehrhaus erneut aus, da beispielsweise die zum Start nötige Öffnung der Garagentore somit ohne bauliche Veränderungen realisiert werden kann und die Drohne in der Fahrzeughalle stationiert ist, was das Diebstahlrisiko minimiert. Dies ist angesichts von Anschaffungskosten weit über 10000,- Euro ein wesentlicher Vorteil.
Da die Drohne mit leistungsfähigen Kamerasystemen ausgestattet sein wird (u.a. eine Wärmebildkamera), die auch Nachteinsätze erlauben ist es dadurch möglich erste Eindrücke von der gemeldeten Einsatzstelle zu bekommen, bevor das erste Einsatzfahrzeug das Feuerwehrhaus verlassen hat.
Dies wird über die sog. FPV-Technik (First Person View) realisiert, die Live-Videobilder von der Drohne an eine Art Skibrille mit Monitor überträgt, damit sich der Einsatzleiter ein erstes "Bild" von der Einsatzstelle machen kann um die anrückenden Einsatzkräfte entsprechend zu dirigieren oder ggf. Verstärkung nachzualarmieren. Alternativ ist es auch geplant, diese Bilder an die Funkzentrale im Feuerwehrhaus zu übertragen.
Bad Wildbad bietet sich als Testgebiet förmlich an, nicht zuletzt wegen seiner herausfordernden topografischen Lage und dem sehr großen Einsatzgebiet. Dieser Schritt ist eine Antwort auf die kommende Herausforderung, die der Feuerwehr durch die geplante Hängebrücke gestellt wird.

Der rechtliche Rahmen dazu wurde erst vor wenigen Tagen duch die Novellierung der Luftverkehrs-Verordnung  (LuftVO) geschaffen. Hier werden dem Drohnen-Einsatz für Rettungskräfte zahlreiche Freiheiten eingeräumt.