Alarmübung mit ganz neuen Anforderungen

Am Donnerstagabend um ca. 19.00 Uhr musste die Abt. Calmbach mit Unterstützung zweier Fahrzeuge von der Abt. Wildbad zu einer kniffligen Aufgabe ausrücken!

 

Was ist passiert:

Zwei private Waldarbeiter hatten in den letzten Tagen beim Hornlesbergweg im Tal am Calmbächle an einer fast senkrechten 50m tiefen Böschung unterhalb der dort verlaufenden Schotterstraße Holz geerntet. Jetzt waren die Zwei damit beschäftigt, das geerntete Holz mit einem Holzrückefahrzeug die steile Böschung, zur Schotterstraße hinaufzuziehen, um dort die Holzstämme bis zum Abtransport zu lagern. Während der eine Arbeiter mit dem Zugseil die Holzstämme fürs Hochziehen befestigte, zog der andere Arbeiter das Holz mit der Seilwinde des Schleppers hoch, indem er den Schlepper mit der Funksteuerung beim Ziehvorgang bediente und wenn mehrere Holzstämme am Waldweg angekommen waren, vom Führerstand aus mit dem großen Greifer mehrere Stämme gleichzeitig zum Polter brachte.  Da die Schotterstraße sehr schmal ist, stand der Schlepper für den  Ziehvorgang der Holzstämme alles andere als optimal, da der Ziehvorgang seitlich zum Zugfahrzeug statt fand.  Beim Ziehen eines größeren Holzstammes blieb dieser unbemerkt vom abgelenkten Fahrer an einer Baumwurzel hängen, worauf der Schlepper, der sehr knapp an der Böschung stand, zum Stamm hingezogen wurde, die Standfestigkeit verlor und die Böschung ca. 50m tief hinunter stürzte. Während der Schlepper die Böschung hinunterstürzte, wurde der große Stamm, der noch am Seil eingehakt war, mitsamt den anderen Stämmen, die an der Böschung lagen, in die Tiefe gerissen, wobei einer der Stämme den im Tal stehenden Arbeiter erwischte und diesen an den Beinen bis zur Hüfte einklemmte. Der durch den Sturz in die Tiefe schwer beschädigte Schlepper, der ca. 7m vom eingeklemmten Arbeiter entfernt liegt, fängt durch den auslaufenden Diesel, der auf den heißen Motor tropfte, Feuer. Der Fahrer des Schleppers wählt den Notruf und erzählt hektisch ohne genauere Angaben des Unfallplatzes die Lage, legt wieder auf und klettert anschließend die Böschung hinab, um seinem Freund unter dem Baum zu helfen. Da er eine Motorsäge in einer Hand hält, verliert er kurz vor Erreichen des Tales an der steilen Böschung den Halt, stürzt und zieht sich an einem dort liegenden Stamm einen Schienbeinbruch zu.

Als 8 min nach der Alarmierung der Einsatzleiter an der Einsatzstelle ankam, war klar dass hier sofort mit der Brandbekämpfung begonnen werden musste und Spezialausrüstung und Wissen der Höhensicherer gefragt war, um zu den Verunglückten Personen im Tal zu kommen! Nach ca.2 Stunden Alarmübung konnte man endlich zusammenpacken und es wurde erst dann klar was es für ein riesen Aufwand und Wissen/Übung benötigt, Personen in einer so ungünstigen Lage zu retten. Diese Übung zeigte was für Überraschungen auf die Feuerwehr zukommen kann, aber auch welche Möglichkeiten diese besitzt! Nach schwerer körperlicher und geistiger Anstrengung, konnten sich die Kameradinnen und Kameraden im Gerätehaus mit einem guten Vesper stärken und erholen!