Schlechter Zustand des Wildbader Gerätehauses

Im Wildbader Gerätehaus herrschen Platznot, Feuchtigkeit und Gestank - Stadtverwaltung sieht keine schnelle Lösung 

Unter dieser Überschrift veröffentlichte die Pforzheimer Zeitung in ihrer Ausgabe vom 07.02.2008 den nachfolgenden Artikel:

BAD WILDBAD. Feuchtigkeit bei Starkregen setzt der Einsatzkleidung im Wildbader Feuerwehrgerätehaus zu. Übler Fäkaliengeruch, Enge und mangelhafte Sanitäreinrichtungen frustrieren die Floriansjünger zunehmend.

„Jetzt reicht's", sagt Bad Wildbads Gesamt- und Abteilungskommandant Tido Lüdtke im Gespräch. Bei der jüngsten Versammlung der Wildbader Feuerwehrabteilung machte er bereits auf die unhaltbaren Zustände im Feuerwehrgerätehaus aufmerksam (PZ hat berichtet).

Beim Einsatz müssen sich die 39 Floriansjünger - darunter fünf Frauen - am Einsatzfahrzeug vorbei- zwängen, um die Umkleidebank zu erreichen. Und dort strömt aus einer Bodenrinne übler Fäkaliengeruch, weil der darunter liegende Kanal keinen Geruchsverschluss besitzt. „Seit ich bei der Feuerwehr bin - 26 Jahre - wird über ein neues Feuerwehrgerätehaus geredet", sagt Lüdtke. Der Mannschaftsstand ging letztes Jahr von 42 auf 39 Feuerwehrangehörige zurück.

„Die Schmerzgrenze ist überschritten", pflichtete ihm Feuerwehrmann Rainer Kembügler bei. „Unser Frust ist gestiegen, als wir gesehen haben, dass in der mittleren Finanzplanung bis 2011 von der Stadt wieder keine Mittel bereit gestellt wurden", erklärt Dietmar Rau. Im Jahr 2011 wird die Feuerwehr Wildbad 150 Jahre alt. „Wir gehen mit unseren stinkenden Klamotten nach Hause", kritisiert auch Rafael Lopez die Umkleiden und mangelhaften Sanitäreinrichtungen, die im Übrigen nicht nach Frauen und Männern getrennt sind.

Auch wird die Ausrückzeit verzögert, weil der Mannschaftstransportwagen ausgelagert ist. Um ihn mit dem entsprechenden Rettungszubehör, zum Beispiel bei einem Einsatz im Bikepark auf dem Sommerberg, zu beladen, verliere man wertvolle Zeit, erklärt Lüdtke.

„Uns fehlt ein konkretes Signal für ein neues Feuerwehrdomizil", bringt Rainer Kembügler den Frust der Feuerwehrleute auf den Punkt. „Wir arbeiten ja im Interesse der Bevölkerung", meint Wolfgang Barchet.

Schon im Jahr 1863 war die Wildbader Feuerwehr in dem jetzigen Gebäude in der Wilhelmstraße 56 untergebracht, ist von Stadtbauamtsleiter Peter Jung-Teltschik zu erfahren. Die älteste Bauakte zeige einen Bauplan mit Requisitenmagazin für die Feuerwehr, das damals wahrscheinlich schon bestand.

Bürgermeister Klaus Mack kann den Frust der Feuerwehrleute verstehen. Die Fäkaliengerüche sollen so schnell wie möglich beseitigt werden, erklärte er. „Die Arbeit der Feuerwehr ist mir sehr wichtig", kann Mack im Moment allerdings noch keine schnelle Lösung anbieten. In die Finanzplanung könnten nur konkrete Vorhaben mit Zahlen aufgenommen werden, machte er deutlich. Soweit sei man allerdings bei weitem noch nicht. „Meine Vision ist eine gemeinsame räumliche Lösung von Stadtwerken, Bauhof und Feuerwehr", so Mack. Damit ließen sich die optimalen Synergieeffekte mit Werkstatt, Schulungen und Lager erreichen.

„Es ist die Frage, was die Stadt leisten kann", verweist Mack auf die Finanzen. Der Schwerpunkt liege dieses Jahr auf der Stadtentwicklung Calmbach. Auch solle das Areal Koch- und Wilhelmstraße in Angriff genommen werden, ebenso wie eine Lösung für die Jugendmusikschule.Derzeit würden von der Stadtverwaltung die Daten für den jeweiligen Raumbedarf von Stadtwerken, Bauhof und Feuerwehr ermittelt und die Überlegungen der vergangen 20 Jahre aufgearbeitet und analysiert.Eine optimale Lösung sei von den Finanzen abhängig.

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Drangvolle Enge herrscht im Feuerwehrgerätehaus in Wildbad, beklagen Gesamtkommandant Tido Lüdtke (rechts) und seine Floriansjünger. Foto: Prokoph

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