Kabelbrand in der radiologischen Praxis in den Sana-Kliniken

Gestern am 05.08.2010 gegen 17:57 Uhr wurde über die Brandmeldeanlage der Sana-Kliniken Brandalarm ausgelöst. Die Leitstelle alarmierte daraufhin die Feuerwehr Bad Wildbad Abt. Wildbad mit Vollalarm.

 

Da auf der Anfahrt noch nichts Näheres bekannt war, gingen Tanklöschfahrzeug und Drehleiter vor dem Cafe Winkler in Stellung und warteten, was die Lageerkundung von Stadtbrandmeister Tido Lüdtke und Abt.-Kommandant Alfred Etzel ergaben.

Nachdem dann klar war, dass es in den Räumen der radiologischen Praxis brannte, wurde das Tanklöschfahrzeug in der Liegendzufahrt unterhalb der Vitaltherme in Stellung gebracht. Das ebenfalls eingetroffene Löschfahrzeug übernahm die Wasserversorgung vom Aufstellungsraum vor dem Quellenhof aus.

Als erste Maßnahme wurde das MRT-Gerät über Notaus stromlos geschaltet. Da sich aber, physikalisch bedingt, immer noch ein starkes Magnetfeld um das Gerät aufbaut, musste auch noch das flüssige Helium über den Notablass abgelassen werden. Danach erst konnte der erste Trupp unter Atemschutz und einem C-Rohr mit der Brandbekämpfung beginnen. Gleichzeitig brachten die Einsatzkräfte in der zentralen Zugangstür zur Praxis einen mobilen Rauchabschluss an, sodass sich der Brandrauch nicht weiter in das offene Klinikatrium ausbreiten konnte. Da die Praxisräume keine Lüftungsmöglichkeit besaßen, über die man die Rauchgase mittels Überdrucklüfter nach draußen hätte blasen können, kam das Be- und Entlüftungsgerät vom Rüstwagen zum Einsatz. Die dem Brandraum entzogenen Gase wurden über einen entsprechenden Folienschlauch dann durch ein Fenster im Flurbereich nach draußen gedrückt. 2 weitere Atemschutztrupps gingen in den Räumen vor und entfernten teilweise die Deckenabhängung über dem MRT. Mittels Säbelsäge öffneten die Einsatzkräfte die Plastikabdeckung über den Kabelanschlüssen. Zwischenzeitlich nahm einer der Atemschutztrupps das Löschwasser mittels Wassersauger auf, damit dieses nicht weiter in den unkontaminierten Bereich des Atriums lief. Mit der Wärmebildkamera suchte man dann noch nach lokalen Erwärmungen, die mit einer Kübelspritze noch nachgelöscht wurden.

Als die Räume soweit vom Rauchgas befreit waren, verbrachte man die Brandreste nach draußen und nahm dann mit einem weiteren Wassersauger das Löschwasser komplett auf.

Zur Absicherung der Einsatzkräfte war gleich zu Beginn des Einsatzes der Rettungswagen des Rettungsdienstes vor Ort, der dann durch die Schnelleinsatzgruppe des Roten Kreuzes abgelöst wurde.

Gegen 20:15 Uhr konnte mit den Aufräumarbeiten begonnen werden, sodass der Einsatz für die Feuerwehr nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen 20:55 Uhr beendet war.

Bilanz des Einsatzes ist, dass ein lokales Ereignis in der Radiologie doch zu einem sehr hohen Sachschaden geführt hat. Das MRT-Gerät allein kostet mit Rechneranbindung bereits 1 Mio. Euro. Hinzu kommen dann noch die Brandschäden in den betroffenen Räumen. Nach ersten Erkenntnissen könnte es sich um einen technischen Defekt am Gerät bzw. in der Kabelanbindung handeln.

Die Feuerwehr Bad Wildbad Abt. Wildbad war mit 6 Fahrzeugen und etwa 25 Angehörigen im Einsatz. Vor Ort war der Rettungsdienst sowie die Schnelleinsatzgruppe Oberes Enztal des DRK, Kräfte des Polizeipostens Bad Wildbad, Vertreter der Sana-Kliniken und der Praxis.