Tag der offenen Tür mit Feuerwehreinsatz

Mit dem Festakt am Freitagabend und mit dem "Tag der offenen Tür" mit Fahrzeugschau am Samstag und Sonntag hat die Feuerwehrabteilung Wildbad die Einweihung ihres neuen Feuerwehrhauses gefeiert. Mit dabei waren am Freitagabend mehr als 200 geladene Gäste sowie am Samstag und Sonntag Besucher in vierstelliger Anzahl aus der Gesamtstadt und aus den umliegenden Gemeinden sowie Feuerwehrabordnungen aus dem Enzkreis und aus dem Landkreis Calw.

Der Sonntagvormittag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst so ganz im Zeichen der Feuerwehr, gestaltet von Pfarrer Gottfried Löffler von der evangelischen Kirchengemeinde Bad Wildbad sowie von Diakon Günter Duvivier von der katholischen Seelsorgeeinheit St. Bonifatius Wildbad, von den Musikern der Orchestervereinigung Calmbach unter der Leitung von Dirk Imhof, von Fahnenabordnungen der Feuerwehr sowie von Bürgermeister Klaus Mack und von Feuerwehrangehörigen bei der Liturgie. Glaube vollziehe sich auch dann, wenn sich wie bei der Feuerwehr Menschen in den Dienst notleidender Mitmenschen stellen, sagte Diakon Duvivier. "Wir zeigen euch, liebe Feuerwehrkameraden, dass wir dafür dankbar sind", fügte er an.

Pfarrer Gottfried Löffler ging zunächst auf das segensreiche Wirken des Heiligen Florian als heutiger Schutzpatron der Feuerwehr ein, von dem auch die Bezeichnung "Floriansjünger" und die Funkrufnamen der Feuerwehrfahrzeuge mit "Florian ...." abgeleitet seien. Dieser habe sich in der Zeit der Christenverfolgung Notleidender angenommen. "Menschen in Not .... brauchen tatkräftige Hilfe", betonte Pfarrer Löffler hinsichtlich der Aufgabe und des Dienstes der Feuerwehrangehörigen. Nicht selten hinterließen, so Pfarrer Löffler weiter, schwierige Aktionen tiefe Spuren bei den Einsatzkräften. So könne es zuweilen notwendig werden, sich mit jemand darüber auszusprechen. Die beiden Elemente Feuer und Wasser stünden zum einen für Gutes, zum anderen aber auch für Schweres und Bedrohliches bis hin zur Gefährdung der Existenz- und Lebensgrundlage von Menschen. Im weiteren Verlauf seiner Predigt kam der Pfarrer auf die Jünger von Emmaus und auf den blinden Bettler Bartimäus bei ihren Begegnungen mit Jesus zu sprechen. Not sei nicht als Schicksal zu sehen, sondern als eine Aufgabe, die es zu lösen gelte. "Gottes Wille ist es, dass Leben gerettet wird", so Pfarrer Löffler.

Zahlreiche Besucher des ökumenischen Gottesdienstes nahmen sogleich das Angebot von Führungen durch das neue Feuerwehrhaus an, während sich andere von der Orchestervereinigung gut unterhalten ließen und ihr Mittagessen bei der Feuerwehr einnahmen. Den ganzen Tag über waren die Führungen gut frequentiert, war es dabei doch möglich, einen Blick hinter die Kulissen der großen Tore des Feuerwehrhauses zu werfen. Dabei besichtigten die Besucher beispielsweise den Umkleidebereich der Feuerwehrangehörigen, die Einsatz- und Funkzentrale als das Herzstück des neuen Hauses, das für so genannte Großschadenslagen eingerichtete Lagezentrum, den Schulungs- und Versammlungsraum, die Büros für die Abteilungsleitung und den Kommandanten, die Räume für die Jugendfeuerwehrarbeit, das Notstromaggregat und die Materiallager. Die Küche mit ihren Einrichtungskosten von etwa 35 000 Euro sei so ausgestattet, dass bei größeren Schadensfällen auch Essen für davon Betroffene zubereitet werden könne, war von Stadtbrandmeister Lüdtke zu hören. Vor dem neuen Feuerwehrhaus konnten die Einsatzfahrzeuge besichtigt werden, Rundfahrten mit dem Löschfahrzeug gab es für Kinder ebenso wie Bastelaktivitäten in der Regie der Wildbader Kindergärten. Neben dem Feuerwehrhaus lief ein Kistenstapeln, im Eingangsbereich präsentierte sich am Sonntag der "Familientreff Karussell" mit österlichem Holzschmuck, dessen Erlös für das neue Spielplatzprojekt im Bad Wildbader Kurpark bestimmt ist. Einen Feuerwehreinsatz erlebten die Gäste am Sonntagnachmittag, als die Abteilung Wildbad zu einem Fehlalarm in das "Forum König-Karls-Bad", ausgelöst durch einen Fehlalarm der Brandmeldeanlage, gerufen wurde. Rundum zufrieden, und das gleichzeitig für seine Feuerwehrkameraden, zeigte sich Abteilungskommandant Alfred Etzel junior mit dem Erfolg der beiden Tage der offenen Tür und mit der Feuerwehrhaus-Einweihung insgesamt.

Text: Heinz Ziegelbauer